Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.

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Therapie zum Takt

Im St. Vincenz wird getanzt 

Mit welchem Tanz möchten Sie heute starten? Discofox, Walzer oder Tango?“ Was nach Tanzschule klingt, ist ein neues Angebot der St. Vincenz-Neurologie im Rahmen der Parkinson-Therapie. Denn mehrere Studien beweisen: Das Tanzen beeinflusst gleich mehrere Symptome des Morbus Parkinson positiv.   

Paderborn. „Mit welchem Tanz möchten Sie heute starten? Discofox, Walzer oder Tango?“ Was nach Tanzschule klingt, ist ein neues Angebot der St. Vincenz-Neurologie im Rahmen der Parkinson-Therapie. Denn mehrere Studien beweisen: Das Tanzen beeinflusst gleich mehrere Symptome des Morbus Parkinson positiv.   

Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die sich unter anderem durch verlangsamte Bewegungen, Zittern und Gleichgewichtsstörungen äußert. Die Erkrankung ist ursächlich nicht therapierbar, der Verlauf lässt sich jedoch verlangsamen. Viele Parkinson-Patienten bewegen sich oft unsicher und steif. Genau hier knüpft das Tanzen an. „Tanzen spricht die Sinne an, fördert das Gleichgewicht, die Koordination und trainiert gleichzeitig das Gedächtnis“, erklärt Dr. Annette Cicholas, Oberärztin der Neurologie. Sie hatte die Idee, die Tanzstunden einzuführen. Zweimal wöchentlich lädt sie zum Tanzen in die Räumlichkeiten der Physiotherapie ein. „Wir merken, dass die Bewegungen unserer Patienten von Minute zu Minute flüssiger werden, während sie tanzen.“ Besonders geeignet seien die „klassischen“ Tänze. „Bei uns ist der langsame Walzer sehr beliebt. Das Angebot ist selbstverständlich freiwillig, Tanzerfahrung ist nicht erforderlich. Vor allem unsere weiblichen Patientinnen machen gern mit. Hier wird auch immer viel und herzlich gelacht – dabei ist es auch egal, wenn man mal jemanden aus Versehen auf die Füße tritt.“

Seit drei Jahren bietet die Klinik für Neurologie eine sogenannte „Parkinson-Komplexbehandlung an“. Während der zweiwöchigen stationären Behandlung betreut ein multiprofessionelles Team die Parkinson-Erkrankten. Ziel ist es für die Betroffenen die optimale medikamentöse Einstellung zu finden, aber auch die Eigenständigkeit im Alltag wieder zu erhöhen. Dafür gibt es für die Patienten zusätzlich bis zu zwei Stunden Einzeltherapien, wie Ergo-, Logo- und Physiotherapie und nun auch das Tanzangebot. Um die maßgeschneiderte Therapie zu finden, brauche es Zeit. „Der Vorteil gegenüber einer ambulanten Behandlung ist hier bei uns im Krankenhaus, dass alle Berufsgruppen ganz nah am Patienten zusammenarbeiten und schnell auf Veränderungen und Nebenwirkungen reagieren können“, erklärt Prof. Dr. Thomas Postert, Chefarzt der Klinik für Neurologie. Die Parkinson-Komplexbehandlung der St. Vincenz-Neurologie ist einzigartig im Kreis. „Unsere Parkinson-Patienten sind alle sehr engagiert und sind dankbar für die engmaschige Betreuung. Umso schöner, dass die Tanzstunden zusätzlich begeistern.“

Bildunterzeile: Dr. Annette Cicholas, Oberärztin in der Klinik für Neurolgie, rief das Tanzprojekt ins Leben.