Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.

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Schnellere Hilfe durch digitale Technik

Notaufnahme der St. Vincenz Kliniken bekommt Vorab-Infos aus dem Rettungswagen

Bei Herzinfarkt oder Schlaganfall – in Notfällen zählt jede Minute. Die St. Vincenz Kliniken nutzen jetzt digitale Hilfe, um Notfallpatienten noch schneller zu versorgen. Mit Hilfe der Notfall-, Informations- und Dokumentationsassistenten (NIDA) können nicht nur Daten erfasst, sondern jetzt auch direkt vom Rettungswagen in die zentrale Notaufnahme der Kliniken in Paderborn und Salzkotten übermittelt werden. Damit kann sich das Krankenhaus-Team schon bereit machen, bevor es den Notfallpatienten zu Gesicht bekommt. 

Freuen sich über die neue Technik: die Pflegefachkräfte Julia Schünemann (vorne) und Alea Fabian. Foto: St. Vincenz-Kliniken

„Die NIDA-Technologie verschafft uns einen entscheidenden Zeit- und Informationsvorsprung“, erklärt Kirsten Schäfers, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme. „Wir können zum Beispiel bereits vor Ankunft des Patienten ein EKG einsehen und wichtige Behandlungsschritte vorbereiten.“ Die Notaufnahme-Teams sind sehr froh, dass alle unsere Standorte der St. Vincenz Kliniken mit der Technik ausgestattet sind, denn sie kann Leben retten.

Das NIDA-System vernetzt den Rettungsdienst mit den Krankenhäusern. Per Tablet erfassen die Rettungskräfte am Einsatzort die Daten des Notfall-Patienten. In Echtzeit gelangen die Daten in die Notaufnahme, wo sie für das Personal in der Notaufnahme auf großen Monitoren sichtbar sind – den so genannten NIDAarrivalboards. So macht das System eine schnelle und gezielte Behandlung direkt nach der Ankunft des Patienten möglich.

Digitale Voranmeldung spart Zeit

Ein Schlaganfall ist ein typischer Notfall, bei dem jede Minute zählt. Im Rettungswagen erfasst der Notfallsanitäter über das NIDApad alle relevanten Vitaldaten, zum Beispiel EKG-Kurven und Sauerstoffsättigung, und übermittelt diese an die Notaufnahme. Dort können schon vor Ankunft des Patienten eine Fallnummer zur Anmeldung von Laboruntersuchungen oder CT-Diagnostik erstellt und notwendige Untersuchungen vorbereitet werden. 

Vier NIDA-Boards im Einsatz

Die NIDAarrivalboards sind an zwei Standorten im St. Vincenz-Krankenhaus sowie je einem Platz in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise in Paderborn sowie im St. Josefs Krankenhaus in Salzkotten installiert. Die Monitore zeigen den Teams auf einen Blick durch ein Ampelsystem, wie dringlich der Fall ist. Zudem wird die Ankunftzeit genannt, gibt es Eckdaten zu Geschlecht oder Alter, Kurzinfos zum Vorfall, eine vorläufige Diagnose der Rettungskräfte und die gemessenen Vitaldaten, zum Beispiel zu Kreislauf oder Sauerstoff-Sättigung.


Das dort installierte NIDAarrivalbaord ist ein großer Monitor, der direkt aus dem Rettungswagen mit wesentlichen Daten zum Notfallpatienten gespeist wird. Das Team der Zentralen Notaufnahme kann sofort agieren, Aufgaben priorisieren und wichtige Vorbereitungen treffen. Dieser Zeitvorsprung kann zum Beispiel für einen Schlaganfallpatienten lebensrettend sein – wenn der Rettungswagen im Krankenhaus eintrifft, ist dort bereits alles vorbereitet und die Behandlung kann sofort beginnen.

Digitale Vorabinformation bietet viele Vorteile

Die digitale Informationsübermittlung bietet viele Vorteile. So können Patienten schneller versorgt werden, weil die Notaufnahme sich effizienter vorbereiten kann. Die Weitergabe wichtiger Informationen vom Rettungsdienst ans Krankenhaus wird einfacher, ebenso die Anmeldung und Dokumentation. Auch die Rettungsleitstelle wird dadurch entlastet. 

Im Kreis Paderborn sind 23 Rettungswagen, sechs Notarzteinsatzfahrzeuge und zehn Krankentransportwagen mit der NIDA-Technologie ausgestattet. Dies wurde durch Fördermittel in Höhe von 160.000 Euro aus dem Krankenhauszukunftsgesetz ermöglicht, das die Digitalisierung der bundesweiten Notfallversorgung vorantreibt. Dank dieser Unterstützung aus Berlin können die Notaufnahme-Teams der St. Vincenz Kliniken nun noch besser mit dem Rettungsdienst zusammenarbeiten – zum Wohle der Notfallpatienten.