Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.

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Maßgeschneiderte Prothesen im Bauch

St. Vincenz-Gefäßchirurgie behandelt komplizierte Aneurysmen

Aneurysmen verursachen in der Bauchschlagader über lange Zeit während sie größer werden keinerlei Beschwerden − bis sie wie eine tickende Zeitbombe platzen und zu einer schweren lebensbedrohlichen inneren Blutung führen. Durch moderne Therapieverfahren kann das Team der Gefäßchirurgie im St. Vincenz-Krankenhaus selbst anatomisch komplizierte Fälle schonend behandeln und setzt dafür auf maßgeschneiderte Prothesen. 

Mit kathetergestützten minimal-invasiven Verfahren ähnlich einer Herzkatheteruntersuchung können die Chirurgen maßgeschneiderte Stent-Prothesen ohne großen Bauchschnitt einsetzen. Früher mussten diese Operationen ausschließlich „offen“ durchgeführt werden – die Operateure öffneten die Bauchdecke und legten die Bauchaorta frei. Nun reicht ein kleiner „Pieks“ in der Leistenregion.

„Mit einem Zugang in der Leiste können wir nun einen dünnen Katheter in die Arterie einführen und bis zum Aneurysma vorschieben. Die Prothese besteht aus Kunststoff und einem Drahtgeflecht, das in der Bauchschlagader fixiert wird. Das Blut kann dann wieder dort hindurchfließen und die Gefahr ist gebannt“, erklären Brian Wong, leitender Oberarzt der Gefäßchirurgie und Chefarzt Dr. Jörg Forkel.

Diese Millimeterarbeit in der Hauptschlagader erfolgt röntgengestützt in einem hochmodernen, speziellen Hybrid-OP und wird von einem sehr erfahrenen OP-Team begleitet. Neben Standardverfahren werden hier auch sehr komplexe Fälle in Ausprägung und Größe des Bauchaortenaneurysmas schonend behandelt. Mit Hilfe von computertomografischen Röntgenuntersuchungen werden individuelle Gefäßprothesen für die entsprechende Aortenaneurysmen der Patienten hergestellt – wie bei einem maßgeschneiderten Hemd. „Die Anfertigung dauert etwa vier bis sechs Wochen.

Die genaue Positionierung dieser Prothese ist besonders wichtig, denn so gelingt es dauerhaft den kontinuierlichen Blutfluss zu den Bauchorganen und Nieren sicherstellen und gleichzeitig das Bauchaortenaneurysma auszuschalten“, so Oberarzt Zlatan Hasic. Der große Vorteil dieser minimal-invasiven Verfahren ist, dass die Patienten nach etwa zwei bis drei Tagen das Krankenhaus schon wieder verlassen und ihren normalen Alltag wiederaufnehmen können. „Ein Aneurysma der Bauchschlagader kann entstehen, wenn die Elastizität der Gefäßwand nachlässt, zum Beispiel durch die Verkalkung der Gefäße, Rauchen oder weil das Gefäß aufgrund von Bluthochdruck stark beansprucht wird.“ Bleibt es unerkannt, kann es reißen und innere Blutungen verursachen. Eine Gefäßprothese ermöglicht es, die betroffenen Stellen in der Gefäßwand abzudichten und das plötzliche Platzen des Aneurysmas zu verhindern. Rund 30 Aortenaneurysmen behandelt das Team pro Jahr. Bildunterzeile: 

v.l.: Patrick Loke (OP-Pflege), Dr. Jörg Forkel (Chefarzt), Zlatan Hasic (Oberarzt), Caesar Truskawa (OP-Pflege), Brian Wong (ltd. Oberarzt), Mihajlo Kosovic (Oberarzt).