Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.

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Leichterer Start nach einer schweren Geburt - Weltfrühgeborenen-Tag am 17.11.

„Birth Trolley“ verbessert Versorgung von kranken Früh- und Neugeborenen im Kreißsaal

Paderborn. Als eine von nur wenigen Kliniken in Deutschland kann die Frauen- und Kinderklinik St. Louise nun auf eine besondere Erstversorgungseinheit im Kreißsaal zurückgreifen – den sogenannten „Concord Birth Trolley“. Ein „Birth Trolley“ ist ein mobiler Wagen, der mit allen notwendigen medizinischen Geräten für die erste Behandlung und Überwachung von kranken Früh- und Neugeborenen ausgestattet ist. Während dieser Erstversorgung können die Babys an der Nabelschnur der Mutter verweilen. Diese fortschrittliche Anschaffung wurde komplett durch Spendenmittel in Höhe von über 40.000 Euro möglich.

Nicht für alle Neugeborenen verläuft der Start ins Leben ohne Komplikationen: Nach ca. 9 Prozent der Geburten ist eine sofortige Versorgung des Neugeborenen durch einen Neonatologen erforderlich. Bislang musste das Kind dafür unverzüglich „abgenabelt“ und in einem abgetrennten Versorgungsraum durch die Kinderintensivärzte behandelt werden, zum Beispiel nach einer Frühgeburt oder einer für das Kind sehr anstrengenden Geburt. Mit dem neuen „Concord Birth Trolley“, kann die intensivmedizinische Versorgung nun direkt über dem Bauch der Mutter beginnen. Daher auch der Name des Gerätes: „Con Cord“ bedeutet „mit Nabelschnur“. Die Nabelschnur wird normalerweise erst dann durchtrennt, wenn das Kind selbständig die ersten Atemzüge gemeistert hat. Das kann einige Minuten dauern. „Doch bei Früh- oder kranken Neugeborenen muss das gesamte Team schnell behutsam handeln und eventuell mit einer unterstützenden Atemhilfe beginnen können“, erklärt Dr. Frank Dohle, Oberarzt der Kinderklinik. Hier bietet der „Birth Trolley“ einen riesigen Vorteil: Mutter und Kind können noch wertvolle Minuten miteinander verbunden bleiben. Zeit, die dem Kind sehr guttut, um sich an seine neue Umgebung auf der Welt anzupassen und während der nötigen Erstversorgung zusätzlich durch den Sauerstoff über die Nabelschnur der Mutter versorgt werden.

Bonding von Anfang an stärken

Der „Birth Trolley“ ist ausgestattet mit einer Wärmelampe und ein Monitoring mit EKG und Sauerstoffsättigung. „Die Eltern können ihr Kind während der Behandlung sehen, hören und sogar berühren. Das ist unglaublich wichtig für die Mütter, um die Geburt besser verarbeiten zu können“, so Christine Schmücker, leitende Oberärztin in der Geburtshilfe. „Obwohl wir viele Risikogeburten betreuen, legen wir sehr viel Wert auf die natürliche Geburt und darauf, die Eltern-Kind-Bindung so früh wie möglich zu stärken. Gleichzeitig minimieren sich durch das spätere Abnabeln häufige Komplikationen wie Anpassungsstörungen, Kreislaufprobleme oder Unterzuckerung bei den Neugeborenen.“ Die Kinder bei intakter Nabelschnur sofort versorgen zu können, sei daher ein echter Quantensprung für das Perinatalzentrum.

Nur wenige Kliniken besitzen einen „Birth Trolley“. Das Team der Frauen- und Kinderklinik St. Louise ist dankbar, dass er durch sehr viel Engagement der Spender finanziert werden konnte.

Welt-Frühgeborenentag am 17. November

Jährlich wird bundesweit der „Welt-Frühgeborenentag“ am 17. November gefeiert. Eines von zehn Neugeborenen in Deutschland kommt vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt und ist somit ein Frühchen. Etwa 350 von ihnen betreut das Team der Kinderklinik St. Louise.

Die Mitarbeitenden der Frauen- und Kinderklinik St. Louise setzen auch in diesem Jahr ein lila Zeichen – die Farbe der Frühgeborenen. Die Klinik erstrahlt für einige Tage in lila Licht. Das Team dekoriert dazu passend die ganze Station und backt Waffeln für Frühchen-Eltern. „Frühgeborene bleiben oft monatelang bei uns, bis sie endlich in das richtige Familienleben starten dürfen. Für die Eltern ist es eine Zeit voller Sorge und Ängsten, aber auch voller schöner und hoffnungsvoller Momente“, so Michaela Kretzschmar, Teamleiterin. In diesem Jahr möchte das Team weitere Spenden für die Frühgeborenen-Intensivstation sammeln. Dazu fand am Freitagnachmittag ein Spinning-Marathon zusammen mit „Activita Paderborn“ statt. „Wir freuen uns immer sehr, wenn so tolle Spendenaktionen zugunsten unserer Kleinsten organisiert werden“, ist sich das gesamte Team einig.

 

Bildunterzeile

Von links: Christine Schmücker, leitende Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Ruth Köchling (Hebammenteam Paderborn), Dr. Frank Dohle (Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Michaela Kretzschmar (Teamleiterin Pädiatrie)