Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.

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Kinderschutz: bundesweiter Qualitätszirkel in Paderborn

Das Kinderschutzteam an der Frauen- und Kinderklinik St. Louise hat jetzt den jährlichen bundesweiten Qualitätszirkel der Kinderschutzgruppen der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) aus. Insgesamt 50 Teilnehmende aus rund 20 Kinderschutzgruppen trafen sich zum angeregten Austausch sowohl in den verschiedenen Berufsgruppen als auch berufsgruppenübergreifend zu besonderen Aspekten der Kinderschutzarbeit, insbesondere in Fällen sexualisierter Gewalt. 

Nach Begrüßungsworten der Geschäftsführerin der St. Vincenz-Kliniken Sr. Bernadette M. Putz, des 1. Vorsitzenden der DGKiM Dr. Bernd Herrmann aus Kassel und der DGKIM-Beirätin Pia Manjgo aus Landshut startete der fachliche Austausch. Mit rechtsmedizinischer Expertise unterstützte Prof. Dr. Sibylle Banaschak aus dem Kompetenzzentrum Kinderschutz im Gesundheitswesen (KKG NRW) in Köln den Qualitätszirkel.

Strafanzeigen im Kinderschutz werden immer in Hinblick auf das zu schützende Wohl des betroffenen Kindes abgewogen. Prof. Banaschak konnte aus ihrer professionellen Erfahrung den Fachleuten in den Teams den konkreten Ablauf von der Strafanzeige bis hin zum Gerichtsverfahren erläutern und dadurch mehr Handlungssicherheit vermitteln. 

Jan Woollacott aus der Caritas-Beratungsstelle MUT.ich zeichnete ein beängstigendes Bild aktueller und zukünftiger Gefährdungspotenziale für Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt. Hier wurde deutlich, dass es eines übergeordneten, gesellschaftlichen und politischen Handelns bedarf, um Eltern in ihrer Sorgepflicht um die Kinder zu unterstützen und den effektiven Schutz der Kinder vor Übergriffen im Internet oder in Online-Spielen zu gewährleisten. Ein besonders schwerer Fall medizinischer Misshandlung und das interdisziplinäre Vorgehen des Paderborner Kinderschutzteams beendete den angeregten Austausch unter den Ärztinnen, Pflegefachkräften, Sozialarbeiter-/Sozialpädagoginnen und Psychologinnen. 

Es zeigte sich einmal mehr, wie wichtig und fruchtbar neben den Jahrestagungen der DGKiM der direkte fachliche Austausch in einem kleineren Rahmen ist, der letztendlich den Blick für die Bedarfe der verletzlichen Kinder und Jugendlichen immer wieder schärft. Der kollegiale Austausch motiviert zudem die Kinderschützer in den Kliniken, sich dieser belastenden Aufgabe tagtäglich zu stellen - meist ohne zusätzliche zeitliche Ressourcen und trotz zunehmender Arbeitsbelastung. Nach wie vor ist die allgemein schlechte Finanzierungslage für die Kinderschutzarbeit ein Hindernis.