„Die derzeitigen Rahmenbedingungen für die St. Vincenz-Kliniken sind mit Sicherheit für alle Beteiligten – insbesondere für alle Mitarbeitenden – eine große Herausforderung. Ich freue mich dennoch sehr darauf, diese Herausforderung zusammen mit den Führungskräften, den Chefärzten, den Mitarbeitervertretern und allen Mitarbeitenden in Angriff zu nehmen. Gemeinsam mit Schwester Bernadette und Herrn Thau sowie dem aktuellen Team aus Beratern und Fachanwälten werden wir alle Möglichkeiten ausloten und nutzen, um die St. Vincenz-Kliniken in eine sichere und gute Zukunft zu führen. Das ist mein Ziel, wofür ich in Paderborn antrete“, so Funk. Er sei überzeugt davon, dass sich die Erfahrungen und Expertisen im Team der Geschäftsführung gut ergänzen und damit eine hervorragende Grundlage bilden. „Ich bedanke mich ausdrücklich bei der Generaloberin der Vincentinerinnen, Sr. M. Katharina Mock, als Vertreterin des Gesellschafters, und beim Aufsichtsrat für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Ich freue mich auf eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit“, ergänzt er.
Sein erster Eindruck sei gut: „Die St. Vincenz-Kliniken haben großes Potenzial, das man in einem zeitlich überschaubaren Rahmen entwickeln kann.“ Die Definition konkreter Maßnahmen habe schon begonnen und werde weiter intensiv vorangetrieben. „Ich freue mich, dass ich jetzt mit einsteigen darf.“ Ziel sei es, in einigen Wochen ein fertiges Konzept vorliegen zu haben, das ausweist, welche Wirtschaftlichkeitspotenziale in den nächsten Monaten bis zwei Jahren gehoben werden könnten, damit die St. Vincenz-Kliniken eine klare Zukunftsperspektive erreichen.
Die Rolle, einen Veränderungsprozess aktiv mitzugestalten, ist Markus Funk vertraut. Schon mehrfach hat er in seiner über 20jährigen Erfahrung als Krankenhausgeschäftsführer großflächige strategische Neuausrichtungen und Restrukturierungen begleitet. Auch bei seiner letzten Station, den imland-Kliniken Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein, die – genau wie die St. Vincenz-Kliniken jetzt – ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu durchlaufen hatten. Trotz der schwierigen Umstände konnte das imland-Insolvenzverfahren in recht kurzer Zeit erfolgreich beendet werden und die Kliniken konnten – in dem dortigen Fall durch einen Gesellschafterwechsel – in ein sicheres Fahrwasser überführt werden. „Das war nur möglich durch einen sehr klaren und immer transparenten Prozess gegenüber allen Mitarbeitenden und deren umfassende Einbindung. Nur so konnten die Kliniken diese herausfordernde Zeit gut überstehen. Das werden wir in Paderborn genauso machen“, betont er. Es sei ihm wichtig ansprechbar zu sein, offen und transparent aufzutreten, mit den Menschen zu sprechen und sie mitzunehmen.
Warum er trotz des erfolgreichen Verfahrens die imland-Kliniken verlassen habe? „Ich habe mich dort mehr als zwei Jahre lang für eine Sanierung der Kliniken in kommunaler Hand eingesetzt. Dafür stand ich mit meiner Person. Letztlich wurde das Haus von einem privaten Träger übernommen, darauf hat man als Geschäftsführer in einem Insolvenzverfahren keinen Einfluss. Die Ausrichtung des neuen Trägers war eine gänzlich andere, als das Konzept, für das ich stand. Ich habe mich dann dafür entschieden eine solche 180° Drehung nicht machen zu wollen – und auch nicht zu können, ohne dabei unglaubwürdig zu werden.“ Die Anfrage, ob er seine Erfahrung zukünftig in Paderborn einbringen wolle, sei daher genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
Markus Funk persönlich
Markus Funk ist 51 Jahre alt. Er stammt aus Heidelberg, ist verheiratet und hat einen zehnjährigen Sohn. Derzeit lebt er mit seiner Familie in Schleswig-Holstein. Den Wohnsitz nach Paderborn zu verlegen, kann sich die Familie gut vorstellen. Bevor die Entscheidung abschließend fällt, will Funk jedoch den Ausgang des Insolvenzverfahrens abwarten.
Im Bild: Gut gestartet: Markus Funk ist neuer Geschäftsführer der St. Vincenz-Kliniken. (Foto: St. Vincenz-Kliniken/Böddeker)