Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.

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Grünes Licht für Vincentinerinnen

Gläubigerversammlung stimmt für Erhalt der St. Vincenz-Kliniken unter Führung der Paderborner Vincentinerinnen  - Verfahrensabschluss voraussichtlich schon zum 31.03.2024

Wie bereits der vorläufige Gläubigerausschuss hat am Dienstag auch die Gesamtheit der Gläubiger in der Gläubigerversammlung der Fortführung der St. Vincenz-Kliniken unter der Trägerschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul zu Paderborn zugestimmt. Damit sind die Weichen für eine baldige Beendigung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich zum 31.03.2024 gestellt. Die heutige Gläubigerversammlung war aufgrund der erwartet hohen Beteiligung vom Gerichtsgebäude in das Heinz-Nixdorf-Forum verlegt worden. Etwa 100 Personen waren zu dem Termin persönlich erschienen.

Die von der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH und dem Orden bestellten Generalbevollmächtigen André Dobiey und Dr. Christoph Niering sowie der gerichtlich bestelle Sachwalter Dr. Rainer Eckert berichteten der Gläubigerversammlung über den Stand des Verfahrens, die Sanierungsaussichten und die jetzt gefundene Lösung. Diese steht für den Erhalt von rund 3.000 Arbeitsplätzen und für eine zukunftsorientierte Entwicklung der Krankenhausstandorte. Die Gläubigerversammlung hat sich einstimmig für diese Lösung ausgesprochen. Die Generalbevollmächtigten wurden beauftragt, den Insolvenzplan in Abstimmung mit dem Sachwalter auszuarbeiten und zum Beginn des neuen Jahres zur abschließenden Beschlussfassung vorzulegen. 

„Nach der heutigen Entscheidung dürfte der Erörterungs- und Abstimmungstermin über den Insolvenzplan einvernehmlich durchgeführt werden können“, prognostiziert André Dobiey, Fachanwalt für Sanierungs- und Insolvenzrecht. „Wir freuen uns sehr über die heutige Entscheidung, die verdeutlicht, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden – sowohl im Sinne unserer engagierten Mitarbeitenden als auch unserer Patientinnen und Patienten“, so der Markus Funk, Sprecher der Geschäftsführung.

Anders als der Gläubigerausschuss, der lediglich aus fünf Mitgliedern besteht, hat nunmehr die Gesamtheit aller Gläubiger dem in den letzten Wochen entwickelten Lösungsweg zugestimmt. „Dies bestärkt uns, dass wir mit unserem Sanierungsweg auf das breite Vertrauen der Mitarbeitenden, der am Verfahren Beteiligten und auch der Paderborner Bevölkerung setzen können“, ergänzt Funk. „Dieses Vertrauen gibt uns sehr viel Zuversicht und ist uns ein großer Ansporn.“

Vincentinerinnen setzen sich im Verfahren durch

Der jetzt gefundenen Lösung war ein intensiver Auswahlprozess vorausgegangen, bei dem eine Vielzahl von privaten und kirchlichen Trägern ihr Interesse an der Übernahme der Kliniken in Paderborn und Salzkotten bekundet haben. Letztendlich haben sich die Vincentinerinnen mit dem besten Angebot und der größten Transaktionssicherheit für die baldige Beendigung des Insolvenzverfahrens durchgesetzt. „Mit der Gesellschafterin haben wir nunmehr die beste Lösung sowohl für die rund 3.000 Mitarbeitenden als auch für die beteiligten Gläubiger gefunden. Der heutigen Entscheidung ist ein intensiver und transparenter Investorenprozess vorausgegangen, bei dem letztendlich die bisherigen Gesellschafter in der Gesamtschau aller entscheidungsrelevanten Punkte den Gläubigerausschuss und die Gläubiger-Versammlung überzeugen konnten“, so Dr. Rainer Eckert. 

Nach der Vorlage des nun auszuarbeitenden Insolvenzplans zu Beginn des neuen Jahres wird das Paderborner Insolvenzgericht einen Termin über die Erörterung- und Abstimmung anberaumen, in dem dann die konkrete Umsetzung der Sanierung durch die Gläubiger beschlossen werden soll. Das Verfahren dürfte zum Ende des 1. Quartals 2024 seinen Abschluss finden. 

Bildunterzeile:

von links: Jürgen Thau (Geschäftsführer), Sr. Berandette M. Putz (Geschäftsführerin), Markus Funk (Geschäftsführer), Sr. M. Katharina Mock (Generaloberin der Vincentinerinnen), Dr. Rainer Eckert (Sachwalter), Dr. Christoph Niering und André Dobiey (Generalbevollmächtigte)