Im vergangenen Jahr behandelte das Klinik-Team 84 Patienten im Alter zwischen 17 und 96 Jahren, die vor ihrer Aufnahme von einem Ersthelfer bzw. dem Rettungsdienst reanimiert wurden. Hauptursache für diese Wiederbelebungen waren schwere Herzerkrankungen. 30 Prozent der betroffenen Patienten konnten wieder lebend aus dem St. Vincenz-Krankenhaus entlassen werden. „Diese hohe Überlebensrate in unserem Haus bestätigt die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der Rettungsleitstelle, Rettungsorganisationen, Feuerwehr, Notärzten, Intensivmedizinern und Kardiologen. Gerade jetzt in der Pandemie möchte ich ein riesiges Kompliment an alle Beteiligten aus-sprechen“, betont Prof. Dr. Andreas Götte, Chefarzt der Medizinischen Klinik II des St. Vincenz-Krankenhauses.
Patienten, die zuvor durch Ersthelfer bzw. dem Rettungsdienst wiederbelebt wurden, schweben immer in Lebensgefahr. Ihre Überlebenschancen hängen von zwei Faktoren ab: der Zeit vom Kreislauf-Stillstand bis zum Beginn der Herzdruckmassage und der Qualität der Weiterbehandlung im Krankenhaus. Bei Ankunft reanimierter Patienten ist es von großer Bedeutung, dass innerhalb kürzester Zeit ein hochqualifiziertes pflegerisches und ärztliches Team sämtlicher Fachabteilungen bereitsteht. „Die Versorgung dieser Patienten ist medizinisch und organisatorisch herausfordernd und erfordert höchste Professionalität“, erklärt Oberarzt Dr. Volker Rickert. Gerade Schwerstkrank-te benötigen eine spezialisierte Behandlung, damit schwerwiegende Schäden an Gehirn, Herz, Lunge und anderen Organen verhindert werden können.
„Da wir das erste und einzige Reanimationszentrum in ganz Ostwestfalen-Lippe sind, sind wir zent-raler Anlaufpunkt für wiederbelebte Patienten. Das zertifizierte ‚Cardiac Arrest Center‘ bringt unsere führende Rolle der medizinischen Versorgung in der Region um ein weiteres zum Ausdruck,“ so Götte.
Hintergrund:
In Deutschland sind Reanimationszentren bislang rar gesät. Die nächst gelegenen Zentren liegen aktuell in Münster und Dortmund. Sie gewährleisten rund um die Uhr standardisierte, d.h. fest vorgegebene Abläufe, eine reibungslose Rettungskette in enger Kooperation mit den Rettungsdiensten und Notärzten an 365 Tagen im Jahr. Um sich „Cardiac Arrest Center“ nennen zu dürfen, müssen eine Vielzahl von Qualitätskriterien erfüllt sein, die regelmäßig von externen Fachleuten überprüft werden.
Bildunterzeile
Von links: Freuen sich über ein erfolgreiches erstes Jahr als zertifiziertes Cardiac Arrest Center: Prof. Dr. Andreas Götte, Chefarzt der Medizinischen Klinik II und Volker Rickert, Oberarzt der Medizinischen Klinik II.
Die St. Vincenz-GmbH