Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.

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213 Geburten mehr als im Vorjahr

St. Vincenz-Geburtshilfe führend in NRW

Zum Start in das neue Jahr steht fest: Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der St. Vincenz-Kliniken Salzkotten + Paderborn ist die größte Geburtshilfe in Nordrhein-Westfalen und belegt gleichzeitig Platz 7 unter den deutschen Geburtskliniken. Insgesamt betreuten die Teams der Geburtshilfen 3780 Geburten – darunter 102 Zwillinge und eine Drillingsgeburt. Lediglich Großstädte wie München, Hamburg, Berlin und Frankfurt liegen vor den St. Vincenz-Kliniken.

 

„Obwohl die Geburtenrate in NRW um rund sechs Prozent zurückgegangen ist, verzeichnen wir ein Plus von sechs Prozent. Im vergangenen Jahr haben unsere Teams mehr als 200 Schwangere zur Geburt zusätzlich betreut als im Vorjahr – und das war schon ein echtes Rekordjahr“, so Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Chefarzt der Geburtshilfen. „Ich bin sehr stolz auf unser Team. Was hier jeden Tag geleistet wird, ist außergewöhnlich. In diesem Jahr konnte ich mich sogar aus einer ganz anderen Perspektive davon überzeugen.“ Ende Oktober kam in der St. Louise-Geburtshilfe sein Sohn Louis zur Welt. Aufgrund medizinischer Umstände einer der wenigen Kaiserschnitte. Die Kaiserschnittrate im St. Josefs-Krankenhaus liegt bei 17,3 Prozent, in der St. Louise bei 26,4 Prozent. Trotz der Risikogeburten und dem Perinaltalzentrum liegen diese Raten unter dem Bundestrend. „Die Kaiserschnittrate in unseren Häusern ist niedrig. Eine tolle Bestätigung dafür, dass wir den Frauen eine natürliche und selbstbestimmte Geburt ermöglichen möchten, auch wenn die Rahmenbedingungen schwieriger sind.“ So gab es in 2022 insgesamt 102 Kinder, die trotz Steißlage auf natürlichem Weg auf die Welt kamen. „Viele geburtshilfliche Kliniken führend in diesen Fällen oder bei Mehrlingsgeburten einen Kaiserschnitt durch. Bei uns läuft das anders, wenn die werdenden Mütter dies möchten und die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind. Damit ist unsere Geburtshilfe eine Seltenheit in Deutschland“, betont die leitende Oberärztin der Geburtshilfe Christine Schmücker. „Die Zusammenarbeit mit unserer Kinderklinik läuft großartig. Viele Paare entscheiden sich auch aufgrund unserer tollen Neonatologie für die St. Louise.“ 

1000-er Marke im St. Josefs erneut geknackt

Das Team am Standort Salzkotten verzeichnet eine Geburtensteigerung von zwölf Prozent − 1.200 Geburten. Schon zum zweiten Mal konnte das historische Ereignis der 1.000 Geburt gefeiert werden. „Der September war mit 118 Geburten der geburtenstärkste. Das zu stemmen, ist nur durch das tolle Engagement jedes einzelnen Teammitglieds möglich“, fasst Dr. Birgit Kohlschein, leitende Oberärztin im St. Josefs-Krankenhaus, zusammen. Und gleich noch ein neuer Rekord: Noch nie kamen so viele Salzkottener Babys im Wasser zur Welt. „Durchschnittlich werden nur 2 Prozent der Kinder im Wasser geboren, bei uns sind es 27 Prozent.“

Ereignisreiches Jahr für die Paderborner Geburtshilfen

Hinter dem Team liegt nicht nur ein geburtenreiches Jahr, sondern auch ein herausforderndes. Nach der Kreißsaal-Schließung am St. Johannisstift im Februar, fing das Team kurzfristig viele Geburten ab. „Es gab einen tollen Zusammenhalt. In kürzester Zeit wurden weitere CTG-Plätze geschaffen und das Personal weiter aufgestockt. Hier müssen wir neue Lösungen finden, denn die Räumlichkeiten sind dieselben geblieben“, so Lux. Im Dezember bewilligte das Land NRW eine Sonderförderung in Höhe von rund 5,6 Millionen Euro. Sie sollen zum einen in die Erweiterung der CTG-Überwachung am Standort St. Louise fließen, zum anderen in die Vergrößerung der Wöchnerinnenstation und Bereiche der Geburtshilfe im St. Josefs-Krankenhaus, um mehr Kapazitäten für Entbindungen zu schaffen. 

Neues Beleghebammen-System in der St. Louise

Das neue Jahr 2023 startet die Frauenklinik St. Louise mit neuen Strukturen: Es erfolgte die Umstellung auf das Beleghebammen-System. 38 Hebammen haben sich hierfür zu der Partnerschaftsgesellschaft „Hebammenteam Paderborn Köchling, Becker, Dahl und Partnerinnen“ zusammengeschlossen. Die Hebammen betreuen die Geburten nun als selbstständige Beleghebammen. Dieser Systemwechsel war ein langersehnter Wunsch des Teams. Durch das neue System können die Partnerinnen sich zukünftig selbst organisieren, selbst über die Dienstmodelle entscheiden und ihre Leistungen einzeln abrechnen. Zudem gewährleistet es eine sehr intensive Betreuung der Schwangeren und Gebärenden. 

Bildunterzeile: 

Von links: Maria Roebers (Hebamme St. Josefs), Sandra Debruyne (Teamleitung St. Josefs), Christine Schmücker (ltd. Oberärztin St. Louise), Prof. Dr. Michael Patrick Lux (Chefarzt), die frischgebackene Mama Christina Rohmann mit Lorenz, Petra Benstein (Hebamme, Paderborner Hebammenteam), Dr. Birgit Kohlschein (ltd. Oberärztin St. Josefs), Elisabeth Hennig-Thöne (Teamleitung St. Louise). Foto St. Vincenz-Kliniken